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Eröffnung des Dokumentations- und Lernortes Bückeberg

NS-Propaganda am Beispiel der Reichserntedankfeste am Bückeberg

Am 14. Juli 2022 wurde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung der "Dokumentations- und Lernort Bückeberg - Reichserntedankfest 1933 - 1937" eingeweiht. Jahrelange Diskussionen und Bemühungen waren nötig, um diesem ideologisch im Nationalsozialismus so wichtigem Ort eine zugängliche Gestalt und öffentliche Anerkennung zu geben.

Wir dokumentieren hier Auszüge aus der Rede des Initiators, Bernhard Gelderblom, und weisen auf verschiedene Materialien zur Arbeit mit diesem Thema hin.

NS-Propaganda als Thema

Es ist das Verdienst von Bernhard Gelderblom und seinen Mitstreiter*innen, die Bedeutung des Themas Propaganda am Beispiel der Reichserntedankfeste am Bückeberg erkannt zu haben. Bernhard Gelderblom begründet die Wichtigkeit des Ortes und des Themas folgendermaßen:

Der Bückeberg

  • "zeigt, dass im Nationalsozialismus nicht „totale Unterdrückung“, sondern fröhliches Mitmachen vorherrschte. Mit dem Bückeberg – dem Fest der „Volksgemeinschaft“ – gelang den Nationalsozialisten der Zugang zu den bürgerlichen Schichten, insbesondere den Frauen, die massenhaft zum Bückeberg strömten. Die Landbevölkerung, die Hitler schon vor 1933 zuneigte, musste nicht gewonnen werden, wohl aber das Bürgertum, dem die SA zu laut und zu gewalttätig auftrat.
  • Es war kein Zufall, dass die Menschen zwischen Erntedankfeststimmung und der monströsen Militärübung, die der längste Bestandteil des Festprogramms war, keinen Gegensatz verspürten. Das Gift des Nationalsozialismus (= die Ideologie der Ungleichwertigkeit der Menschen) wurde am Bückeberg außerordentlich fein in die Seelen der Menschen geträufelt.
  • Der Bückeberg ist nach meiner Erfahrung vor allem deswegen wertvoll, weil er Jugendlichen einen Zugang zum Nationalsozialismus eröffnet, den Krieg und KZs eher verstellen. Die Figur des mehr als vier Generationen von ihrer Lebenswelt entfernten Diktators Hitler ist für sie längst historisiert." (Bernhard Gelderblom)

Das Thema Reichserntedankfest, der Nationalsozialismus und die Propagandaschau am Bückeberg sind durch Veröffentlichungen gut dokumentiert und aufgearbeitet. Es bietet sich als Thema für die Schule an.

Wir dokumentieren hier nur den Wortbeitrag von Bernhard Gelderblom (siehe auch unter DOWNLOADS) und einige Hinweise auf Material im Internet und ein Buch zum Bückeberg.

Bernhard Gelderblom, Wortbeitrag bei der Eröffnung des “Dokumentations- und Lernort Bückeberg“ / 14.07.2022

Bückeberg, 14. Juli 2022

(...) Warum ist es so schwer, an das „Reichserntedankfest“ zu erinnern?

„… bloß eine Wiese“, die erste, etwas enttäuschte Reaktion mancher Teilnehmerin und manchen Teilnehmers einer Führung am Fuße des Berges; oder – zugespitzt – ein Emmerthaler Bürgermeister, als noch um den Denkmalschutz für den Berg gestritten wurde:

„Wenn man jede Kuhwiese, über die Hitler mal gegangen ist, unter Denkmalschutz stellte, …“

Albert Speer hat Goebbels‘ Auftrag, hier die Kulisse für „ein fröhliches Volksfest in freier Natur“ zu schaffen, perfekt umgesetzt. Der Bückeberg, in Wahrheit ein gigantischer „Aufmarschplatz“, tarnt sich als Natur, das Geschehen am Berg als „Fest“, gar als ein christliches Fest.

Die Folge war, dass diese Bühne notorisch unterschätzt wurde. Anders als die ebenfalls von Albert Speer geschaffene steinerne Kulisse der „Reichsparteitage“ spricht dieser Berg nicht für sich. Er muss begangen, erläutert, bebildert werden.

An diesem Berg haben Männer des Reichsarbeitsdienstes von 1933 bis 1937 intensiv gebaut, bis er die von Speer gewünschte Gestalt eines angedeuteten Amphitheaters angenommen hatte, bis jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin eine perfekte Rundumsicht hatte („Die Masse sieht sich selbst“ und wird sich ihrer Größe bewusst). Der Bückeberg ist tatsächlich ein gebauter Berg. Die Nationalsozialisten erhoben ihn anschließend zu einem mythischen Ort, der allein der jährlichen Feier des Erntedanks dienen durfte.

Auch das Geschehen auf dem Berg wurde unterschätzt. Mit einem gewaltigen Aufwand wurde hier eine Kulisse für eine Propagandashow geschaffen, die vor allem dem Zweck diente, Fotomotive zu ermöglichen, die davon kündeten, dass die Deutschen ihren „Führer“ liebten. Das Regime war mittels der Massenfeste in der Lage, Zustimmung und Enthusiasmus nach Bedarf zu erzeugen. Überall bei diesem Fest spürt man die Hand von Goebbels, der die damals modernsten Medien einsetzte.

Auf dem als Laufsteg fungierenden Mittelweg verwandelte sich der „Führer“ zum „Mann aus dem Volk“, der berührt werden durfte. Wer wollte der suggestiven Kraft dieser Bilder widersprechen?! Im Umgang mit diesen Bildern kumuliert die Schwierigkeit im Umgang mit dem Berg. Darf man sie überhaupt zeigen?

Auch die Zunft der Historiker hat den Bückeberg neben Nürnberg völlig unterschätzt. Dabei dürfte die Breitenwirkung des Bückebergs die von Nürnberg übertroffen haben. Während in Nürnberg durch nächtliche Gelage ermüdete Parteisoldaten die Kulisse für Hitler bildeten, waren es am Bückeberg immer neue Scharen von Bäuerinnen und Bauern, Bürgerinnen und Bürgern, die in froher Erwartung zum Bückeberg pilgerten und teilweise überwältigt wieder abreisten.

Eine weitere Schwierigkeit: Der örtliche Widerstand – Er ist bewusst geschürt worden.

Die Tagung der damaligen nds. Landeszentrale für politische Bildung zum Bückeberg trat 2002 mit der Forderung nach Denkmalschutz an die Öffentlichkeit.

Die Reaktion des damaligen Bürgermeisters von Emmerthal und Landrats Karl Heißmeyer war ungewöhnlich scharf:

Jegliche Aktivität am Bückeberg würde Neonazis anziehen. Er werde „alles ihm Mögliche versuchen, um den Denkmalschutz doch noch abzuwenden.“

Damit war das Klima in Emmerthal auf lange Sicht vergiftet. Seitdem war mir der Zugang zu den Menschen vor Ort vielfach verschlossen.

Der Widerstand wurde aber auch unnötig ermutigt: Im Gegenzug zur schließlichen „Verhängung“ des Denkmalschutzes – überfällig nach zehn Jahren des Hinauszögerns – sicherte Johanna Wanka, die damalige niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, der damit überforderten Gemeinde Emmerthal 2011 zu:

„… Maßnahmen, die Interessierten Erläuterungen der Anlage bieten, etwa Hinweistafeln, liegen in der Verantwortung der Gemeinde selbst.“

Ich habe die Massivität des Widerstands, der im weiteren Verlauf an Stärke zunahm, nie verstanden. Der Landrat sprach – zu Recht – von Scham als Ursache, Scham darüber, von dem „Fest“ derart „verführt“ worden zu sein. Mich hat noch mehr als der Widerstand in Emmerthal das Schweigen der bürgerlichen Mitte in Hameln getroffen, die um meine Arbeit für die Opfer des Regimes weiß und nicht in der Lage war, die Beziehung zum Fest auf dem Bückeberg zu sehen.

Ich habe außerordentlich bedauert, dass Gespräche mit den Kritikern nicht möglich waren. Es herrschten zuletzt völlig verzerrte Vorstellungen über die Pläne für den Ausbau des Geländes, aber auch über die zu erwartenden Besucherzahlen.

Ein Beispiel dafür, wie in diesem Dunstkreis Verschwörungslegenden wuchern konnten:

Gelderblom sei Jude. Er wolle mit seinem Vorhaben die Bewohner Emmerthals für Hitlers Mord an den Juden bestrafen.

Der Bückeberg ist übrigens allein wegen seiner Größe für jede Nachnutzung ungeeignet, auch für eine Nutzung durch Neonazis.

Der Satz „Der Bückeberg gehört nicht Emmerthal, er gehört Niedersachsen, ja, Deutschland“ hat mir am Ende geholfen, die Fixierung auf den örtlichen Widerstand zu relativieren, freilich ohne ihn zu ignorieren.

Warum ist es wertvoll, sich des Bückebergs zu erinnern?

In Thesen:

Er zeigt, dass im Nationalsozialismus nicht „totale Unterdrückung“, sondern fröhliches Mitmachen vorherrschte.

Mit dem Bückeberg – dem Fest der „Volksgemeinschaft“ – gelang den Nationalsozialisten der Zugang zu den bürgerlichen Schichten, insbesondere den Frauen, die massenhaft zum Bückeberg strömten. Die Landbevölkerung, die Hitler schon vor 1933 zuneigte, musste nicht gewonnen werden, wohl aber das Bürgertum, dem die SA zu laut und zu gewalttätig auftrat.

Es war kein Zufall, dass die Menschen zwischen Erntedankfeststimmung und der monströsen Militärübung, die der längste Bestandteil des Festprogramms war, keinen Gegensatz verspürten.

Das Gift des Nationalsozialismus (= die Ideologie der Ungleichwertigkeit der Menschen) wurde am Bückeberg außerordentlich fein in die Seelen der Menschen geträufelt.

Der Bückeberg ist nach meiner Erfahrung vor allem deswegen wertvoll, weil er Jugendlichen einen Zugang zum Nationalsozialismus eröffnet, den Krieg und KZs eher verstellen. Die Figur des mehr als vier Generationen von ihrer Lebenswelt entfernten Diktators Hitler ist für sie längst historisiert. Aber möglicherweise gelangen sie am Bückeberg zu der Einsicht, dass ihr Opa vielleicht doch ein Nazi war.

Was ist beim Umgang mit einem derart kontaminierten Gelände zu beachten?

Ich hatte einmal die Idee, diesen Hang durch eine künstlerische Intervention brechen zu können. Ich habe sehr bald gespürt, dass dies unmöglich ist.

Das Konzept, das wir stattdessen verfolgt haben, ist in dem folgenden Satz gut zusammengefasst:

„Durch die vorgenommenen minimalinvasiven Eingriffe wird der Ort in all seinen Dimensionen und seiner Inszeniertheit erfassbar und erlebbar gemacht, Gänsehaut inklusive. Was für ein Ort!“
(ein Zitat aus der Laudatio des nds. Staatspreises für Architektur, den wir jüngst verliehen bekamen [wohlgemerkt einen von drei zweiten Preisen]).

Wenige über das große Feld verstreute Informationsinseln – Nadelstichen gleich – und unbefestigte Wege lassen den ursprünglichen Charakter des Ortes ungestört. Er kann weiter als Schafweide und – leider zunehmend selten – als Schlittenwiese genutzt werden.

Gleichzeitig wird im Gang über das Gelände und in seiner Wahrnehmung aus unterschiedlichen Perspektiven das Doppelbödige seiner Eignung als Schauplatz einer der größten NS-Kundgebungen deutlich.

Nur an einer Stelle haben wir unsere Zurückhaltung aufgegeben und sind lehrhaft geworden. Um das Geschehen am Berg darzustellen, mussten wir auf die vom Propagandaministerium freigegebenen Bilder zurückgreifen. Amateurfotos sind nicht in der Lage, eine derart gigantische Veranstaltung abzubilden. Um den propagandistischen Charakter der Fotos zu demonstrieren und um ihre suggestive Macht zu brechen, haben wir an fünf Stellen sog. Propaganda-Analysetafeln eingeschaltet, die auch im Design auffallen. Hitlers Fotograph Heinrich Hoffmann hatte jede Freiheit, für seine Aufnahmen privilegierte Standorte zu wählen. Seine Fotos zeigen eine inszenierte Wirklichkeit. Das Bild der um Hitler versammelten „Volksgemeinschaft“ ist ein Trugbild der Propaganda.

Neben der Auszeichnung durch die nds. Architektenkammer ist uns durch die Wüstenrot-Stiftung eine zweite Würdigung zuteilgeworden (einer von drei ersten Preisen).

Mit dem bundesweiten Wettbewerb „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ hatte die Wüstenrot-Stiftung nach Orten gesucht, die in der Lage sind, demokratische Haltung und Orientierung auszudrücken und Gelegenheiten für Teilhabe und Zugang zu schaffen.

Durch Goebbels‘ Inszenierung am Bückeberg sei, so die Laudatio der Stiftung, „die Sehnsucht nach Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft für eine Spaltung der Gesellschaft missbraucht“ worden. Der nun geschaffene Ort schaffe hingegen „Gelegenheiten für Teilhabe und Zugang“.

Das Rund, auf dem Sie stehen, verkörpert diesen „gebauten Ort für Demokratie und Teilhabe“ auf exemplarische Weise. Um den Bückeberg auch für Rollstühle und Rollatoren zugänglich zu machen, haben wir hier, und nur hier, Beton und Stahl verbaut.

Die grundsätzliche Ablehnung der Gleichwertigkeit der Menschen, wie sie konstitutiv für die NS-„Volksgemeinschaft“ ist, erfährt auf diese Weise lebhaften Widerspruch. Am Bückeberg wird heute – gewissermaßen ex negativo – für Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sensibilisiert.

Zur Demokratisierung des Ortes gehört auch, dass er ganz niederschwellig zugänglich ist. Wenn wir bisher Kritik gehört haben, dann betrifft sie den Mangel an Bänken. Uns sind als Besucher alle Menschen recht, auch solche, die nur die großartige Sicht genießen wollen.

Eine kleine Zwischenmeldung: Nachdem die Tafeln seit November letzten Jahre stehen, haben die Menschen den Berg augenscheinlich angenommen.

Es sei doch nicht so schlimm geworden, wie sie befürchtet hätten, im Gegenteil, versichern einzelne Anwohner.
Andere, die gezielt etwa aus Hannover angereist sind, sind voll des Lobes.
Beschmutzungen, gar Beschädigungen sind bisher nicht vorgekommen.

Ich will mich dafür einsetzen, dass alle Emmerthaler ihren Frieden mit dem Ort machen können.

Nun ist Zeit, Dank zu sagen, Dank an Förderer, Unterstützer, Wegbegleiter. Ein fast unendlicher Strom von Rückmeldungen aus zahllosen Führungen und Gesprächen in Gestalt von Anregungen, kritischen Bemerkungen, Warnungen und heftigen Vorwürfen ist in den Entwurf eingegangen. 25 Jahre ließen reichlich Zeit, ihn reifen zu lassen.

Ich darf aus diesem Strom drei Personen herausgreifen.

Dr. Rolf Keller, Leiter der Gedenkstättenförderung des Landes Niedersachsen der Stiftung nds. Gedenkstätten in Celle, hat das Projekt schon früh begleitet, stets ermutigt und nie bevormundet. Auf einer Tagung über „NS-Orte in Niedersachsen“ der damaligen Landeszentrale für politische Bildung konnte ich 2001 in Delmenhorst das damals völlig unbekannte Thema einem Fachpublikum vorstellen.

Nachdem ich mich gut zehn Jahre lang als Einzelkämpfer auf ziemlich verlorenem Posten für den Bückeberg und seinen Denkmalschutz eingesetzt hatte, vermittelte Rolf Keller um 2010 die Unterstützung durch die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, deren Aufgabe eigentlich und hauptsächlich die Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes ist.

Das zweijährige Konzeptionsprojekt, das im April 2016 startete, geht auf einen Vorschlag von Rolf Keller zurück. Seine Aufgabe war die Erarbeitung eines „historisch-topographischen Informationssystems“ auf dem ehemaligen Festplatz-Gelände.

Das von mir geleitete Projekt war mit zwei halben Stellen ausgestattet, die Anett Schweitzer und Mario Keller-Holte inne hatten. Deren Kosten teilten sich der Landkreis Hameln-Pyrmont und die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.

Ohne den Mann, dessen Name ich nun nenne, würden wir hier nicht stehen: Tjark Bartels, vormaliger Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont. Bevor er 2013 sein Amt antrat, traute sich keine der im Kreistag vertretenen Parteien, für den Bückeberg den Kopf aus der Deckung heben. Bartels musste harte Überzeugungsarbeit leisten, auch in seiner eigenen Partei. Zusammen mit Johannes Schraps, dem heimischen Bundestagsabgeordneten, beschaffte er zusätzliche finanzielle Mittel der Bundesbeauftragten für Kultur- und Medien in Berlin. Bis zur Gründung der Bückeberg-gGmbH und der Wahl des Geschäftsführers im Jahre 2018 hielt er seine Hand über das Projekt.

Es war uns wichtig, dass Sie, lieber Herr Bartels, hier heute zu Wort kommen.

Der dritte Name ist der des Geschäftsführers der Bückeberg-gGmbH, Alexander Remmel.

Alexander Remmel vereint drei Fähigkeiten, die in Kombination selten sind:
Er beherrscht die komplizierte Klaviatur von Anträgen und Abrechnungen, den Umgang mit Geldgebern, Baufirmen und politischen Institutionen und er hält Termindruck aus.
Er ist als Historiker und Politologe sicher im Umgang mit der NS-Zeit und dem Thema Bückeberg.
Und ein drittes: Alexander Remmel ist engagiert. Er hat den Ort zu seiner Herzenssache gemacht, ist sich nicht zu schade, den wenigen Müll einzusammeln, der auf dem Gelände liegen bleibt und die Tafeln regelmäßig zu reinigen – die Krähen haben sie als Standplatz entdeckt.

Ich selbst darf auf eine nun bald fünf Jahre dauernde enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm zurückblicken.

Wenn Sie gleich den dritten Beitrag des Kussi Weiss-Trios gehört haben, stehen Getränke und kleine Speisen bereit. Dafür hat die Hameln-Pyrmonter Beschäftigungsgesellschaft Impuls gesorgt.

Gleichzeitig laden wir Sie zu einem Rundgang über das Gelände ein.

Wer wenig Zeit hat, sollte diesen Ring abschreiten und den Steg begehen, der über die Reste der Ehrentribüne führt. Von dessen Ende haben sie eine gute Sicht über das Gelände. Auf dem Steg haben wir eine Kurzfassung der Inhalte installiert, auf der Rückseite der Eingangstafeln das Thema in „Leichter Sprache“.

Wer mehr Zeit hat, sollte bis zur Plattform am Ostabhang gehen, dort nachvollziehen, wie der Bückeberg gebaut wurde und auch noch die Info-Insel „Gewalt und Krieg“ besuchen, die sich auf halber Höhe des Berges befindet. Wer eine gute Stunde Zeit hat, sollte bis ganz nach unten zur Info-Insel „Propaganda“ gehen und dann von Insel zu Insel aufwärts erleben, wie sich schrittweise das Thema und zugleich die Landschaft entfaltet.

Zur Musik. Es war mein langgehegter Wunsch, dass hier heute das Kussi-Weiss-Trio spielt. Auf der Info-Insel „Gewalt und Krieg“ findet sich ein Zitat des NS-Ideologen Alfred Rosenberg:

„Die deutsche Nation ist … drauf und dran, endlich … ihren Lebensstil zu finden. … Es ist der Stil einer marschierenden Kolonne.“

Die Musik des Kussi Weiss-Trios bildet den maximal möglichen Gegensatz zu Hitlers Lieblingsmärschen Badenweiler und Präsentiermarsch, die in Endlos-Schleife auf dem Bückeberg erklangen. Mit dem Kussi Weiss-Trio bekommen gleichzeitig jene eine Stimme, die als „Artfremde“ und „Fremdvölkische“ auf dem Bückeberg unerwünscht waren, die wenige Jahre später in Lagern zusammengetrieben, deportiert und ermordet wurden. Dieses Schicksal hat damals auch zahlreiche Mitglieder der großen Familie Weiss getroffen.

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