Schreibwettbewerb SPUREN SCHREIBEN 2022
Gedichte - Geschichten - Fotos - Filme
Im Vorwort des Buches mit den besten Wettbewerbsbeiträgen schreibt Volkmar Heuer-Strathmann:
Die Beiträge, mit denen der Förderverein ehemalige Synagoge als Veranstalter von „Spuren schreiben“ im Folgenden Einblick gewährt in den Schreibwettbewerb an Schaumburger Schulen im Jahr 2022, sind von großer thematischer Vielfalt. Fünf Einsendungen erfahren vorab eine besondere Anerkennung. Amnesty International belohnt Charlotte Lerch mit einem Sonderpreis. Die Jury, die unter der Leitung von Andreas Kraus, dem Vorsitzenden des Fördervereins, in der ehemaligen Synagoge tagte, entschied sich dafür, bei den Werken von Tale Olsowski und den Gruppen Julia Jagosz, Celine Bahnmüller, Charlotte Wulf und Caro Krömer sowie Anika Schmidt, Alexia Dammasch, Sina Rossol und Elisa Berkling keine Rangfolge zum Ausdruck zu bringen. Der Beitrag von Emma Nienstedt, Jolina Paul und Nina Naumann zeugt als Animation von Kreativität und Medienkompetenz – so die Jury. Er ist verlinkt, wir bieten einen Zugang durch Worte der Verantwortlichen.
Inhaltlich geht es in der Anthologie „Spuren schreiben …“ um Krieg, Flucht und Vertreibung, die Spuren führen zurück zur Sklaverei oder in die Ferne nach China, wo nicht allein den Uyguren die Menschenrechte verwehrt bleiben. Mit Sophie Scholl wird an die NS-Zeit erinnert und Redlichkeit eingefordert, wenn heute in der Bundesrepublik von Widerstand die Rede ist. Wo Menschenrechte in der multikulturell geprägten Gesellschaft der Gegenwart gefährdet sind, etwa durch Rassismus, Antisemitismus oder Ausgrenzung, kommt es zur Sprache. Leiden findet Ausdruck. Zur Lektüre der Werke sei eingeladen, sie lohnt sich – auch wegen der gestalterischen Vielfalt und der unterschiedlichen Perspektiven.
Schaut man auf die Einsendungen, fallen prägnante Unterschiede gegenüber dem Wettbewerb im Jahr 2019 auf: Alle Beiträge stammen 2022 aus Stadthäger Schulen. Und es ist im Folgenden nur von Autorinnen zu sprechen, unabhängig von Genderfragen. Man hat mehr im Team gearbeitet, nicht wenige haben als Gruppe einen Text gestaltet oder ein audiovisuelles Werk. Natürlich ist der Kreis der Teilnehmenden, wenn die IGS Schaumburg, das Wilhelm-Busch-Gymnasium oder das Ratsgymnasium besucht wird, nicht bloß auf die Kreisstadt beschränkt, insbesondere in der Oberstufe. Schaumburger Stimmen erklingen.
Zur Jury gehörten in diesem Jahr neben mir Nina Dopheide, Larissa Jaunich, Katharina Pätzold, Sandra Wolf, Manuela Bank sowie Angelika Domnick-Gölnitz und Jutta Gries-Mischkowski mit ihrem Lesekreis, Bärbel Hanauske, Heike Ruhe und Bernhard Sinn von der Buchhandlung „Buch zum Wein“ und Hans-Dieter Lichtner mit der Amnesty-Gruppe Schaumburg. Werner Peter vom Förderverein ehem. Synagoge sorgte dafür, dass die Homepage zu „Spuren schreiben“ wieder einsatzbereit war und die Beiträge gesichert werden konnten. Finanzielle Unterstützung gewährten die Bürgerstiftung Schaumburg, die Landeskirche Schaumburg-Lippe und die Rautenberg Foundation Los Angeles. Sandra Wolf und ich waren mit der redaktionellen Arbeit befasst. Katharina Pätzold war für die künstlerische Gestaltung des Buches zuständig. Sie konnte auf Fotos von mir zurückgreifen. Leider waren nicht alle hier präsentierten Teilnehmerinnen erreichbar. Zwischenrufe erhielten wir vom Glaskünstler Frieder Korff, der uns seine Kindheitserinnerungen an Transport- und Deportationszüge voller Menschen mitteilt, von Amnesty International, von der Buchhandlung Buch zum Wein und theologisch inspirierte von Dr. Eimterbäumer von der Landeskirche. Die Lyrikerin Dagmar Nick übernahm wieder die Schirmherrschaft. Ihre Verse hallen nach.
Programm der Presiverleihung SPUREN SCHREIBEN 2022
Musik zur Eröffnung (Schüler der IGS)
Begrüßung durch Frau Budwach, Schulleiterin und Andreas Kraus/Förderverein ehem. Synagoge e.V.
1. Laudatio Hans-Dieter Lichtner zum Amnesty-Preis für „2022“
Vortrag Charlotte Lerch (WBG)
2. Laudatio Buch zum Wein auf „Allmählich“
Vortrag Elisa Berkling, Alexia Dammasch, Sina Rossol, Annika Schmidt (RGS).: „Allmählich“ (Auszüge)
3. Grußwort Karsten Becker, Bürgerstiftung Schaumburg
4. Laudatio Katharina Pätzold auf „Unser Schatten“ von Nina Naumann, Emma Nienstedt, Jolina Paul (RGS).
Animation/Vorführung der Animation
5. Laudatio Dr. Alexandra Eimterbäumer auf „Die Vögel singen“
Vortrag: Celine Bahnmüller, Julia Jagosz, Caro Krömer, Charlotte Wulf (RGS).
6. Laudatio Angelika Domnick-Gölnitz auf „Nichts“
Vortrag Tale Olsowski (WBG)
Musik zum Schluss
Sektempfang im Foyer / Büchertisch