Hermann, Edith, Eva & Vera Heinemann
Die Familie Heinemann wohnte in der Bäckerstraße 53 in Rinteln. Hermann Heinemann wurde im November 1938 nach der Reichspogromnacht in das KZ Buchenwald verschleppt. Nach der Entlassung musste er mit seiner damals 14 Jahre alten Tochter Eva Zwangsarbeit bei der Rintelner Firma Schröder und Wagner, einer Papierwarenfabrik, leisten.
1942 wurde die Familie aufgefordert, sich auf die Deportation vorzubereiten. Wie aus einem Augenzeugenbericht hervorgeht, wurden Rucksäcke besorgt, und alle vier zogen mehrere Kleidungsstücke übereinander. Der Vater baute die Puppenwagen seiner Töchter um, damit sie mehr Gepäck mitnehmen konnten. Am 31. März 1942 zogen die Eltern mit ihren weinenden Kindern durch die Straßen Rintelns zum Sammelplatz in der Dauestraße. Gut sichtbar für die Anwohner stiegen die Rintelner Juden dort in einen Bus, der sie in das Sammellager Ahlem (Hannover) transportierte.
Von dort erfolgte die Deportation nach Warschau ins Ghetto. Die Eltern Heinemann waren zu diesem Zeitpunkt 42, die Töchter Vera und Eva 15 und 12 Jahre alt.
Alle vier haben den Holocaust nicht überlebt.