Walter
Schmidt

Walter Schmidt

Walter Schmidt war während der NS-Zeit Unternehmer und Eigentümer der Schaumburger Steinbrüche in Steinbergen. Geboren wurde er 1904 in Berlin-Wilmersdorf. 1921 verließ er das Gymnasium nach der 11. Klasse. 1923 bis 1925 absolvierte er eine Ausbildung bei einer Hamburger Speditionsfirma, fand danach aber zunächst keine feste Stelle. Der Stiefvater, der 1923 die Schaumburger Steinbrüche AG gegründet hatte, holte ihn schließlich in die Firma. Als der Stiefvater 1926 starb, wurde er Chef des Betriebes.

Am 1. August 1932 trat Schmidt in die NSDAP ein. Die Steinbrüche profitierten nach 1933 stark von der NS-Wirtschaftspolitik. Die Lieferung von Schotter, z. B. für den Autobahnbau, warf hohe Gewinne ab. Ab 1943 ersetzten Zwangsarbeiter, vor allem Russen und Polen, die fehlenden deutschen Arbeitskräfte. 1943 wurde der Betrieb zum Außenlager des „Arbeitserziehungslagers“ Lahde umgewandelt. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter waren miserabel. Dazu kam die Brutalität der Wachleute, die vor Misshandlungen und Mord nicht zurückschreckten. Mindestens 37 Tote gab es bis April 1945.

1948 wurde er von einem britischen Militärgericht wegen Misshandlung alliierter Staatsbürger und Mord zu 15 Jahren Haft verurteilt, in einem Berufungsverfahren 1951 entlastet und vollständig rehabilitiert. Kurz darauf wurde er aus der Haft entlassen und führte den Betrieb bis 1968 weiter. Er verstarb 1989.

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