Hermann Gebbers
Hermann Gebbers war als Landrat der Kreise Bückeburg und Stadthagen maßgeblich an der „Gleichschaltung“ der kommunalen Verwaltung beteiligt.
Hermann Gebbers wurde am 22. Oktober 1879 geboren. Seine Mutter stammte aus einer Stadthäger Bürgerfamilie, der Vater war Revierförster. Von 1901 bis 1904 arbeitete er für die Firma Kaffeeplantage Sakarreé AG in Deutsch-Ostafrika und studierte dann bis 1906 an der Handelshochschule Leipzig. Bis 1910 war er für eine „Kakao-Kompagnie“ in Süd- und Zentralamerika und in Hamburg tätig. Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg wurde er bis zu seinem Ausscheiden wegen der Wirtschaftskrise 1932 Direktor einer pharmazeutischen Firma in Bückeburg.
Gebbers trat 1931 in die NSDAP ein und leitete die Ortsgruppe Bückeburg von 1932 bis 1937. 1933 wurde er ohne Verwaltungserfahrung zum Landrat des Kreises Bückeburg, ab 1936 auch zum kommissarischen Leiter des Kreises Stadthagen ernannt. Er hat die Unrechtsherrschaft des Nationalsozialismus nicht zu privater Bereicherung oder persönlichen Gewaltverbrechen genutzt, hat diese Funktion aber durchaus als Nationalsozialist wahrgenommen, wenn er z. B. nicht nur mit den Mitteln der Verwaltung für einen geordneten und effizienten Ablauf der „Entjudung“ der Schaumburger Wirtschaft sorgte.
Trotzdem war er sich in seiner nach dem Krieg verfassten Verteidigungsschrift sicher: „Nichts berechtigt …heute, die ehrenhafte und vaterländische Gesinnung zu bezweifeln bei denen, die als Parteigenossen sich keines Vergehens oder Verbrechens schuldig gemacht haben … „
1946 verlor er auf Anordnung der Militärregierung das Landratsamt und seine Bezüge. 1948 wurde er auf seinen Berufungsantrag hin als „Mitläufer“ eingestuft und erhielt daraufhin ab 1951 Versorgungsbezüge als Landrat. Er starb 1952 in Stadthagen.