Fritz Schmidt
Fritz Schmidt war im Schaumburger Land bekannt als rhetorisch versierter NS-Propagandaredner und stieg im Zweiten Weltkrieg auf zum „Generalkommissar für besondere Verwendung in den Niederlanden“, und damit zum höchsten Vertreter der NSDAP in den Niederlanden.
Geboren wurde er 1903 in Eisbergen und besuchte ab 1912 das Ernestinum in Rinteln, das er 1918 ohne Abitur verließ. Eine Ausbildung als Fotograf in Rinteln schloss sich an. 1922 bis 1926 diente er als Zeitsoldat bei den Pionieren in Minden. Bei einem Übungsaufenthalt in Ingolstadt hörte er Adolf Hitler reden und war begeistert.
Anfang 1929 trat er in Barkhausen in die NSDAP und danach auch in die SA ein und machte schnell Parteikarriere. Nach einem Lehrgang an der NS-Führerschule in München wurde er im Oktober 1932 Kreisleiter in Minden.
1934 wurde er Kreisleiter in Münster und gleichzeitig auch Gaupropagandaleiter. In dieser Funktion war er zu Redeauftritten regelmäßig in Schaumburg aktiv, darüber hinaus auch im Reich und 1938 beim Einmarsch in Österreich und im Sudetenland. Im Oktober 1938 wurde er Mitglied der Reichsleitung der NSDAP in München.
Als im Mai 1940 die deutsche Besatzungsverwaltung in den Niederlanden errichtet wurde, wurde Schmidt „Generalkommissar zur besonderen Verwendung“. In Fragen der Zukunft der Niederlande und der Judendeportationen geriet der ehrgeizige Schmidt in Konflikte mit Parteikanzlei und SS.
Im Juni 1943 fand Schmidt unter ungeklärten Umständen den Tod auf einer Informationsreise durch Frankreich.